Diese Werbung eines britischen Schokoladenfabrikanten des 19.Jh. stellt die Tugenden eines gemässigten lasterlosen Lebens heraus. Eine Familie, die ein «gemässigtes und blühendes Leben» führt, wird hier bei Tisch und Schokoladengenuss dargestellt.
Titelseite des Werkes.
Ein Interieur, das den Schokoladenkonsum im 18.Jh. darstellt.
Cocoa powder wurde als Alternative zum Alkoholkonsum vom Schokoladenfabrikanten Rowntree präsentiert.
Lebertran wird als Lebensmittelzusatz benutzt. Die Zugabe von Malz verbessert den Geschmack und macht ihn somit für Kinder appetitlicher.
«Maltosan, aufgrund von klinischen Erfahrungen speziell vorbereitet, ist bei Säuglingen besonders nützlich, die Verdauungsstörungen, Gastroenteritis, übelriechenden Stuhl…usw haben.»
Werbeplakat für Lebertran, der mit Malzextrakt angereicht wird: "it pays to be known to the children as the Chemist who sells 'Kepler' ... A window display attracts their attention and brings you bood business".
Die Schweiz ist ein bevorzugtes Land für die Niederlassung von grossen Fast Food Ketten. Hamburger und Sandwiches werden jedes Jahr von immer mehr Schweizern verschlungen und McDonald’s, um nur diese Kette zu nennen, zählte 2013 bereits 157 Restaurants in dem Lande. Diese Realität ist ziemlich weit von den Schweizer Ernährungsmythen entfernt, bei denen es eher um das reine Gebirgswasser, der mit der Milch von glücklichen Kühen gemachten Schokolade, Fondüe und Raclette und den Käse auf der Alp geht. Die Kenner schätzen auch das Getränk Rivella, den Brotaufstrich Cenovis, Birewegge und Schabziger. All diese Produkte riechen nach Natur, Schlichtheit und Gesundheit.
In der Tat befinden sich zahlreiche emblematische Produkte Helvetiens an der Nahtstelle zwischen Kochkunst und Medizin. Hier werden Sie Ovomaltine entdecken, ein Produkt, das heute in die ganze Welt exportiert wird. Es wurde Mitte des 19.Jh. in einer Zeit von fantastischen Experimenten entwickelt, da Visionäre wie Wander in der Schweiz, Kellog in den Vereinigten Staaten oder Liebig in Deutschland neue Erzeugnisse entwickelten, um die Lebensmittelsicherheit von vielen Menschen zu verbessern. Gleichermassen wurde das Birchermüesli, das heutzutage in den grössten Restaurants der Schweiz serviert wird, von Dr. Bircher im Jahre 1900 für die Patienten seines vegetarischen Sanatoriums entwickelt. Und nicht zuletzt die Schokolade, als das emblematischste Produkt der Schweiz, bewegt sich an der Grenze von Genussmittel und Medizin. Sie wurde schliesslich lange in der Apotheke verkauft.