MEDIZIN UND ERNÄHRUNG

MEDIZIN UND ERNÄHRUNG

VIRTUELLE AUSSTELLUNG

 

Mit einer Reihe von geläufigen und unerwarteten Themen werden Sie einige erstaunliche Verbindungen zwischen der kulinarischen Kunst und der Heilkunst damals, heute und in der Zufkunft entdecken. Lassen Sie sich von Präparaten aus dem Horn des Einhorns, dem sogenannten Ainkhürn oder aus der Gemeinen Alraune überraschen, die in den früheren Jahrhunderten den Kranken verabreicht wurden. Entdecken Sie die bewegte Geschichte der Gewürze, des Käses oder des Wassers. Ändern Sie Ihre Meinung über die Gabel oder über die Kartoffel und denken Sie an das Kunstfleisch und die Insekten, auf welche unsere Kinder vielleicht zurückgreifen werden, wenn sie sich gesund ernähren wollen.

 

Rahmen des Projektes :

Diese virtuelle Ausstellung wurde im Rahmen des Forschungs- und Lehrprogrammes « Medizin und Gesellschaft » der Math.-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg. unter der Leitung von Alexandre Wenger und Radu Suciu, in Zusammenarbeit mit Julien Knebusch und Bénédicte Prot vorbereitet.

 

Museographie : Die Ausstellung ist virtuell und sie besteht aus einem digitalen Ansatz, der mit einer innovativen museographischen Strategie umgesetzt wird . Das Material stammt aus :

  • den Beständen von mehreren kulturellen schweizerischen Einrichtungen, wie dem Naturhistorischen Museum Freiburg, dem Schweizer Museum für Nähmaschinen und aussergewöhnliche Objekte, dem Nestle-Alimentarium  in Vevey und der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg,

  • den Sammlungen von digitalen Bildern unter freier Lizenz (Typ « creative commons ») aus der Wellcome Library in London, dem Rijksmuseum Amsterdam und dem Europeana-Portal, das ein Verzeichnis der Bestände zahlreicher kultureller Institutionnen führt.

 

Die Ausstellung wird von einer Mini-Buchausstellung begleitet, die schon im Mai 2014 in der Eingangshalle der Kantons-und Universitätsbibliothek Freiburg vorgestellt wird. Mehrere antike Bücher, die das Thema Medizin und Ernährung behandeln,  werden gezeigt und beschrieben.

 

Mit der finanziellen Unterstützung der Alumni der UniFr, der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) und des Jubiläums 125 Jahre Universität Freiburg.

 

In Zusammenarbeit mit dem Alimentarium, dem Museum für Ernährung in Vevey ,  dem Naturhistorischen Museum Freiburg, dem Schweizer Museum für Nähmaschinen und aussergewöhnliche Objekte in Freiburg, der Martin Bodmer Stiftung, Cologny, Genf, und der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg.

 

Design- und Websitegestaltung wurden von der Agentur Bread & Butter in Lausanne realisiert : Laurent Bolli (Projektleitung), Pierre-Yves André (Programmierung), Fabrice Berger (Graphikdesign).

 

Übersetzungen ins Deutsche durch das Unternehmen Interpreters International, Frau Syrielle Knebush-Cron. Website : www.int-int.com

 

Autoren der Merkblätter : Julien Knebusch, Bénédicte Prot, Radu Suciu, Alexandre Wenger, Philip Rieder.

 

Kontakt :

Lehrstuhl für Medizin und Gesellschaft

Frau Margrit Walthert (Sekretariat), Math.-Naturwissenschaftliche Fakultät, Departement Medizin Albert-Gockel-Str. 1, 1700 Fribourg

Website : http://unifr.ch/mh/de

 

Unser Dank geht an Herrn Denis Rohrer und Frau Camille Prennez (Alimentarium), Frau Zehnder-Jörn (KUB Freiburg),  an die Herren Emanuel Gerber, Gregor Kozlowski und Michel Beaud (Naturhistorisches Museum Freiburg), Herrn  Marc Wassmer (Schweizer Museum für Nähmaschinen und aussergewöhnliche Objekte in Freiburg),  an die Herren Gérald Collaud und Herrn Hervé Platteaux (Nouvelles Technologies de l’enseignement, UniFr), Herrn  Bruno Vuillemin (Direktion der IT-Dienste), Herrn Samuel Crausaz (weboffice UniFr), Herrn  Daniel Schoenmann und Frau Elena Bonanomi (Jubiläum 125 UniFr).

jubilé 125 museum hn UNIFR BCU / KUB FR Alumni alimentarium SAMS

Mit etwa vierzig geläufigen oder unerwarteten Themen werden Sie einige erstaunliche Verbindungen zwischen der kulinarischen Kunst und der Heilkunst damals, heute und in der Zufkunft entdecken.

Lassen Sie sich von Präparaten aus dem Horn des Einhorns, dem sogenannten Ainkhürn oder aus Edelsteinen überraschen, die in den früheren Jahrhunderten den Kranken verabreicht wurden. Entdecken Sie die bewegte Geschichte der Gewürze, des Käses und sogar des Wassers. Ändern Sie Ihre Meinung über die unscheinbare Gabel oder über die schlichte Kartoffel und denken Sie an das Kunstfleisch und die Insekten, auf welche unsere Enkelkinder vielleicht zurückgreifen werden, wenn sie sich gesund ernähren wollen.

Es vergeht kaum ein Tag ohne dass die Werbung uns auffordert, besser, leichter und gesünder zu essen, Im Frühling sind die Zeitschriften voll von Anpreisungen für Schlankheits-, Engiftungs- und Tonifizierungskuren. In der Werbung werden die Verdauungseigenschaften  des Yoghurts angepriesen, die Butter soll fettarm sein und die Getränke light. Vegetarier sowie Fleischesser bilden gemeinschaftliche Foren im Internet und schon kleine Schüler werden über die Lebensmittelpyramide unterrichtet.

Man könnte fast meinen, dass wir das sind, was wir essen.

Welches sind denn nun die erforderlichen Eigenschaften der Ernährung ? Vielfalt ? Qualität ? auch noch Sicherheit ? Gesundheit ? In den früheren Zeiten musste die Nahrung kräftig und üppig sein. Wenn sie von den Wechselfällen der säsonalen Erzeugung abhängig war, dann fürchtete man sofort den entsprechenden Nahrungsmangel. Heutzutage hat in den westlichen Ländern hat die Angst vor ungesunder Nahrung die Angst vor Nahrungsmangel ersetzt. Aber paradoxerweise sterben immer noch Leute wegen Nahrungsmangel, während gleichzeitig andere sich anstrengenden Abmagerungskuren unterziehen. Auf jeden Fall ist seit Ende des zweiten Weltkrieges unser Wohlergehen in Bezug auf Ernährung ständig grösser geworden.

Dies hat zur Beseitigung von zahlreichen Krankheitsrisiken beigetragen, aber es hat vielleicht auch neue Risiken hervorgebracht, wie das vermehrte Auftreten von Herzgefässkrankheiten, Krebserkrankungen oder Übergewicht.

In Anbetracht der vom Junk Food verursachten Ängste wird der Mythos der guten alten Zeit und der einfachen, gesunden, natürlichen und regionalen Küche aus vergangener Zeit immer wieder lebendig. Aber die Geschichte lehrt uns auch, dass diese stereotypen Bilder nuanciert werden müssen. Die schlechte Ernährung, die bakteriellen Kontaminierungen und die Dysvitaminosen waren erheblich in den vergangenen Jahrhunderten.

Unsere Vorfahren mussten sich zwar nicht vor verarbeiteten Industrieerzeugnissen, Geschmacksverstärkern und chemischen Zusatzstoffen fürchten, aber sie waren misstrauisch gegenüber von weit her importierten Erzeugnissen. So warnte der Lyoner Arzt Bryérin Champier in seinem Werk von 1580 : « Man darf sich nicht wundern, dass jeden Tag neue Krankheiten ausbrechen […] . Wir nehmen einen neuen Lebensstil an, den wir aus einer anderen Welt einführen. Wenn wir Nahrungsmittel aus Indien holen, dürfen wir dann nicht erwarten, dass wir auch kontamiert werden ? »

Beziehungen zwischen Medizin und Ernährung hat es immer gegeben . Schon in der Antike hatten die Kochkunst, die Pflanzenheilkunde und die Diätkunde mit der Kunst zu tun, die Nahrungsmittel verdaulicher zu machen und die Gesundheit zu fördern. Es ging darum, die Verdauung, diesen « langsamen » Kochvorgang zu fördern, der beim Herd beginnt und erst im Magen zu Ende geht.

Mit dieser Ausstellung laden wir Sie ein, diese erstaunlichen Beziehungen (neu) zu entdecken, mal auf eine spielerische, mal auf eine ernsthaftere Weise.

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